Mit diesem Slogan wurde für trinkfertige Suppe geworben. Die Sprüchemacher hatten ein Gespür für das, was vielen Leute fehlt, nämlich Liebe, Zuwendung und Geborgenheit.
Diese Welt wird äußerlich zwar immer wärmer durch den Treibhauseffekt. Das vertreibt aber nicht die zunehmende Kälte in den menschlichen Beziehungen. Überall wird »rationalisiert«, d.h., alles wird vom Kopf und nicht vom Herzen her gesteuert und den dauernd wechselnden Bedürfnissen der Wirtschaft, also dem Gewinnstreben der Mächtigen, angepasst. Da fühlen sich die »kleinen Leute« nur noch als Manövriermasse im großen Monopoly, das nur einigen wenigen Nutzen bringt. Und jeder Arbeitsplatz gerät zu einem Schleudersitz.
Außer nach Anerkennung sehnen sich die Menschen nämlich nach nichts mehr als nach Sicherheit, nach einem Ort zuverlässiger Geborgenheit. Die kann eine Tasse heißer Suppe natürlich nicht bieten. Eine gute Ehe oder ein zuverlässiger Freundeskreis sind da schon eher hilfreich; aber auch in diesen Bereichen hat der kalte Wind egoistischer Selbstverwirklichung zerstörend gewirkt.
Der Schreiber des Psalms, aus dem unser Tagesspruch stammt, kannte die Welt und ihre Gefahren und Anfeindungen; aber er wusste genauso sicher, dass Gott ihm wohlgesonnen war und ihn nie im Stich gelassen hatte, und dass er bei ihm in Sicherheit war. Bei Gott erlebte er die Nähe und Zuwendung und Wärme, die er suchte und brauchte. Wäre das nicht auch etwas für uns heute, die wir Unsicherheiten und soziale Kälte beklagen? Vielleicht hat Gott sie entstehen lassen, damit uns klar wird, dass wir bei ihm Schutz suchen müssen.
Hermann Grabe