Eigentlich müsste man behaupten, dass die Frage des Herrn Jesus, wer seiner Lebenslänge etwas hinzufügen könne, seit 1967 leicht zu beantworten sei. Denn im Dezember des genannten Jahres ist es dem Herzchirurgen C. Barnard gelungen, das schwerkranke Herz des 55-jährigen L. Washkansky durch ein gesundes zu ersetzen. Es handelte sich um die erste Herztransplantation in der Geschichte der Medizin.
Das Herz, der Hauptmotor in unserem Körper, macht bei allen Menschen irgendwann einmal schlapp. Wenn man es aber durch ein gesundes, jüngeres ersetzen kann, wird die Lebenserwartung dadurch folgerichtig heraufgesetzt. Hat nun der altbewährte Bibelspruch »So Gott will und wir leben!« seine Gültigkeit verloren? Man möchte es fast meinen. Doch der berühmt gewordene Patient Washkansky hat bedauerlicher Weise ein unübersehbares Exempel gesetzt: 18 Tage nach der erfolgten Operation starb er an einer Lungenentzündung.
Natürlich sind inzwischen viele Herzverpflanzungen erfolgreicher verlaufen. Und doch müssen wir feststellen, dass alle medizinischen Maßnahmen bis heute keine Lebensverlängerung erreicht haben, die wesentlich über den dem Menschen üblicherweise gesetzten Rahmen hinausgeht. Viel entscheidender ist daher die Qualität unseres Lebens, wenn wir es schon nicht unbegrenzt verlängern können. Und der Herr Jesus wollte mit seiner Frage deutlich machen, dass echte Lebensqualität nicht auf Reichtum und Sorge um den täglichen Bedarf beruht, sondern nur durch Gottvertrauen eine Qualität gewinnt, die etwas viel Besseres schafft, nämlich den Frieden des Herzens. Dazu muss man allerdings Gott erst einmal kennen lernen. Andreas Möck