Mit Schicksalsschlägen fertig zu werden, ist gar nicht so einfach. Man kann dadurch hart und bitter werden, oder man macht es wie die Enten im Regen. Die schütteln sich mal kurz, und alles Wasser perlt von ihrem fettigen Gefieder ab. So machen es die Kölner auch - wenigstens sagen sie so.
Sie haben sich für solche Fälle ein »Grundgesetz« gegeben, dessen beide erste Paragraphen lauten: »Et es wie et es« und »Et kütt wie et kütt«. Das heißt: »Es ist wie es ist« und »Es kommt wie es kommt«. Aber ob sie damit ein wirkliches Herzeleid tatsächlich unter den Teppich kehren können, möchte ich bezweifeln. Dann gibt es noch eine dritte Art zu reagieren: Man vertraut darauf, dass Gott keinem Fehler macht.
Unser Tagesspruch stammt nicht von einem »Kölner«, sondern von Hiob, der vor rund 4000 Jahren im heutigen Nahen Osten gelebt hat. Ihn trafen ganz plötzlich die heftigsten Unglücksfälle. All sein Hab und Gut ging an einem Tag verloren, und am Abend starben auch noch alle seine Kinder unter einem zusammenstürzenden Haus. Hiob aber war ein Mensch, der in allen Situationen mit Gott rechnete und alles aus seiner Hand nahm, einerlei, ob es Gutes oder Böses war.
Denn er wusste, dass ihm nichts geschehen konnte, was Gott nicht zugelassen hat. Und weil er ebenfalls wusste, dass Gott es gut mit ihm meinte, konnte er auch das anscheinend Schlimmste aus seiner Hand annehmen. Und darum lobte er Gott sogar in dieser Katastrophe.
Das nennt die Bibel wahren Glauben. Und wir wissen, dass Gott ihn nur prüfen wollte und ihm hinterher alles doppelt erstattet hat.
Diesem Gott können wir auch heute noch vertrauen; denn er wird seine Leute spätestens im Himmel für ihren Glauben belohnen. Ralph Höller