Während unserer Mountainbike-Tour mit meiner Radsportgruppe durch die Harburger Berge kamen wir an den Rand einer sehr steilen und noch dazu sandigen Abfahrt. Jeder sollte sein Können oder seinen Mut beweisen und hinunterfahren. Mir war mulmig zumute. Doch ich überwand mich und fuhr los.
Später fand ich mich auf dem Bike radelnd wieder. Merkwürdig leicht kam ich mir vor. Irgendetwas musste passiert sein. Die anderen Teilnehmer erzählten mir, dass ich mit einem Salto über den Lenker geflogen war und wohl 10 Minuten besinnungslos dagelegen hatte. Der Fahrradhelm hatte Schlimmeres verhindert. Außer einigen Rippenprellungen und einem stechenden Schmerz in der Schulter, der mir noch lange zu schaffen machen wird, bin ich heute wieder ganz okay. Alles in allem danke ich Gott dafür, dass ich verhältnismäßig glimpflich davon gekommen bin.
Sehe ich mir den Tagesvers an, so wollte ich zuerst sagen, dass die Engel ein bisschen früher hätten eingreifen können. Dann hätten sie verhindert, dass ich die Vorderradbremse gedrückt habe. Denn das ist ja die bekannte Methode, einen Salto mit dem Bike zu machen. Aber ich glaube, in diese Richtung sollte ich nicht denken. Hätte ich etwa da gar nicht hinunterfahren sollen? Und wollten die Engel nur das Schlimmste verhindern, damit ich ein anderes Mal vorher überlege, ob mein vorgenommener Weg tatsächlich Gottes Weg ist? Denn seitdem ich Christ bin, weiß ich, dass meine Wege nur dann gute Wege sind, wenn sie mit Gottes Wegen übereinstimmen.
So gab mir dies Erlebnis erneut Anlass, über mich selbst und über mein Verhältnis zu Gott nachzudenken. Dass ich dazu noch Gelegenheit habe, das haben die Engel auf jeden Fall erreicht. Silvia Lammers