Den Monsterwellen und starken Winden will er trotzen, der russische Slackliner Andrey Karr. An der felsigen Küste Portugals bei Nazaré trainierte er vergangenes Jahr zwei Tage lang, mit den Armen rudernd und an einer Leine gesichert, um auf einer Slackline, einem zwischen zwei Fixpunkten gespannten Seil, in der donnernden Gischt von einem Felsen im Meer zur Küste zu balancieren. Nach vielen Versuchen und Abstürzen hatte er es dann endlich geschafft.
Anders als im Sport und in der Adventure-Kultur unserer Tage kann man sich sonst im Leben weder Orte noch Wetterlage nach Belieben aussuchen und alle Vorkehrungen treffen, um nicht abzustürzen. Das Leben birgt unkalkulierbare Risiken, denen Menschen oft hilflos ausgeliefert scheinen: eine plötzliche Schwersterkrankung, ein Unfall mit Spätfolgen, der Verlust des Arbeitsplatzes, zerbrochene Beziehungen usw. Was, oder besser, wer hält einen dann?
Es mag uns erstaunen, dass ein ewiger Gott, wie ihn die Bibel offenbart, sich dazu anbietet. Aber er tut es tatsächlich und hat uns diese Zusage sogar schriftlich gegeben - ebenfalls in der Bibel. Aus seiner Sicht sind wir eigentlich nur kleine, vergängliche Geschöpfe, und doch gilt uns seine unbegrenzte Liebe, um uns in der Not mit seiner Hilfe beizustehen, damit wir trotz aller Stürme und tosender Brandung sicher bei ihm, dem ewigen Felsen, ankommen.
Und wer diesen Gott bis jetzt noch nicht kennt, der kann sich durch ein Gebet an ihn wenden und ihn um Vergebung bitten, dass er ihn bisher nicht beachtet hat. Darauf geht er gerne ein und zeigt dann, was man dadurch alles versäumt hatte und was man jetzt nachholen kann. So muss also ein Leben nicht im tosenden Abgrund enden, in den wir ohne Gott sonst haltlos stürzen müssen.
Joachim Pletsch