Mein Freund Ingo hatte christliche Eltern. Regelmäßig nahmen sie ihn als Kind und später als Heranwachsenden mit in die Gemeindestunden. Nicht, dass er gar nichts davon gehabt hätte, aber Jesus Christus blieb ihm gleichgültig. Dabei war es für ihn überhaupt keine Frage, dass es einen Gott gibt und dass er vor ihm schuldig sei.
Einmal sprach ein Evangelist sehr eindrucksvoll darüber, ob man den nächsten Tag noch erleben werde. Das traf meinen Freund gewaltig. Er nahm sich vor, zu Haus seine Sache mit Gott in Ordnung zu bringen. Doch daraus wurde nichts. Der Preis war ihm einfach zu hoch. Er hätte sein Leben völlig ändern müssen. Bewusst entschied er sich an diesem Abend gegen Gott. Trotzdem hörte er sich am nächsten Tag noch einmal den gleichen Prediger an. Aber welch ein Wechsel. Das ganze Auftreten dieses Mannes kam ihm nun höchst lächerlich vor. Er verachtete ihn sogar. Das blieb nicht ohne Folgen für sein Leben. Er geriet völlig auf die schiefe Bahn.
Inzwischen hatte er eine Freundin, die sich von ihm abwenden wollte. Um sie doch noch zu gewinnen, gab er ihr ausgerechnet ein christliches Buch. Die junge Frau schaute kurz hinein und meinte dann: »Wenn du ein Christ sein willst, dann beweise mir das erst mal durch ein christliches Leben!«
Das saß. Völlig fertig rannte er nach Haus, und tatsächlich übergab er an diesem Abend dem Herrn Jesus sein verpfuschtes Leben, ein für allemal. Mit einem bloßen Bekenntnis kann man keinen Menschen beeindrucken und Gott schon lange nicht. Ulrich Weck