Auch wenn dieser Bibelvers in einem anderen Zusammenhang steht, kann man ihn, glaube ich, umfassender verstehen: Alle menschlichen Versuche, das absolute Reich der Gerechtigkeit, des Friedens, aus eigener geistiger Kraft zu erschaffen, sind zum Scheitern verurteilt.
Gerade die letzten 25 Jahre Weltgeschichte liefern eine beeindruckende Bestätigung dieser Aussage. Nicht nur die Sowjetunion brach zusammen, sondern das gesamte ideologische System des Marxismus – Leninismus – Maoismus. Damit war das Kernversprechen dieser Ideologie erledigt, das Versprechen des irdischen Paradieses. Marx und seine Nachfolger standen in einer damals schon 200 Jahre alten philosophischen Tradition, der der Aufklärung. Die Aufklärung war davon überzeugt, dass der mündige Mensch es schaffen werde, die Welt zu einem Paradies umzuschaffen, wenn er allein seinem Verstand folge.
Daraus erwuchsen schließlich die Ideologien des Sozialismus und Kommunismus. Um das Experiment zum Erfolg zu führen, schreckten viele Vertreter dieser Ideologie vor den größten Bluttaten nicht zurück. Millionen von Menschen wurden im Namen des Fortschritts hingeschlachtet. Die Ideologen irrten eben im Bezug auf das Bild, das sie vom Menschen hatten; denn der Mensch ist von Natur aus nicht gut!
Die Bibel spricht von der völligen Unfähigkeit des Menschen, Frieden und Gerechtigkeit von sich aus zu schaffen. Aber sie weist auch den Weg dorthin, indem sie den großen Retter, Jesus Christus, vorstellt, der nicht Millionen sterben ließ, sondern sich selbst in den Tod gab, damit Millionen in sein ewiges Reich des Friedens und der Gerechtigkeit kommen können. Karl-Otto Herhaus