Bei allen Schrecken des Zweiten Weltkrieges scheint es fast schon nebensächlich, dass ebendieser auch zum größten Pferdekrieg aller Zeiten wurde. Allein auf deutscher Seite wurden 2,8 Millionen Pferde eingesetzt. Obwohl die Technologie im 20. Jahrhundert weit fortgeschritten war, konnte man auf berittene Soldaten nicht verzichten. Pferde hatten den Vorteil, dass sie leise waren, wenig Energie benötigten und große Lasten ziehen konnten, wohingegen die Herstellung von Fahrzeugen teuer, anfällig und langwierig war. Pferde wurden schon seit jeher als wichtige Waffe in vielen Kriegen eingesetzt. Häufig entschied die Anzahl von Ross und Reiter darüber, wer im Krieg als Sieger übrig blieb.
In 5. Mose 17,16 fordert Gott sein Volk auf, sich für bevorstehende Kriege - entgegen jeglicher menschlichen Logik - nicht viele Pferde anzuschaffen, sondern stattdessen auf die Stärke Gottes zu vertrauen, der für die Israeliten kämpfen würde. Statt auf eigene Manneskraft und Pferdestärken zu bauen, sollten sie lernen, ihre Hoffnung auf Gott zu setzen. Doch die weitere Geschichte zeigt, dass die Israeliten nicht auf Gott hörten und allein schon König Salomo über 12 000 Kriegspferde züchtete. Gottes Kritik daran wurde sprichwörtlich mit dem Ausdruck: »auf Pferden fliegen wollen«.
Wir Menschen tendieren dazu, lieber auf die eigene Stärke zu vertrauen statt auf Gott. Die Mittel und Wege, die wir schaffen, um unsere Ziele zu erreichen, liegen uns oft näher als ein Gott, den man demütig um seine Hilfe bitten muss. Doch spätestenss wenn Kraft und kognitive Fähigkeiten im Alter nachlassen, erkennt man, dass man ohne Gottes Hilfe nicht mehr weit kommt. Nur derjenige, der auf Gott vertraut, weiß sich für ewig bei ihm geborgen.
Alexander Strunk