»Nenikekamen!«, rief der erschöpfte Bote und brach tot auf dem Marktplatz von Athen zusammen. Pheidippides war der erste Marathonläufer. Die Athener hatten im Jahr 490 v. Chr. die persische Übermacht sensationell geschlagen. Der Läufer sollte die gute Nachricht in der gut 40 km entfernten Heimatstadt überbringen. Und so lief er bis zu totalen Erschöpfung und starb mit dem Schrei: »Wir haben gesiegt.« Selbst wenn diese Geschichte nur eine Legende sein sollte, so ist sie doch ein schönes Bild für unseren Tagesvers. Christen sollten alles daransetzen, die Kunde vom Sieg Christi weiterzusagen.
Der Apostel Paulus verglich sein Leben mit einem Wettlauf, und zwar kurz vor seiner Inhaftierung. Ähnlich wie der Marathonläufer hat er keine Rücksicht auf sein Leben genommen. Er hatte eine Nachricht, die ihm wichtiger war als das biologische Leben. Angetrieben wurde er von dem Verlangen, den Menschen die Gute Nachricht von der Gnade Gottes und dem Sieg Christi am Kreuz über die Macht der Hölle zu bringen. In seinem letzten neutestamentlichen Brief nimmt er den Vergleich mit dem Wettkämpfer wieder auf. Aus dem Gefängnis schreibt er kurz vor seiner Hinrichtung an seinen jungen Mitarbeiter Timotheus: »Für mich ist die Zeit des Abschieds gekommen. ... Ich habe den guten Wettkampf gekämpft und bin im Wettlauf ans Ziel gekommen. ... Für die Zukunft liegt der Ehrenkranz der Gerechtigkeit für mich bereit, den der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem Tag geben wird« (2. Timotheus 4,7-8).
Der Marathonläufer und der Apostel haben ihr Leben für die Übermittlung einer Botschaft gegeben. Die Mitteilung des Ersten ist »Schnee von gestern«, die Botschaft des Zweiten ist heute immer noch aktuell.
Gerrit Alberts