Siegesgewissheit liegt auf dem Gesicht von Matt Emmons, dem US-amerikanischen Sportschützen, als er bei der Olympiade 2004 in Athen seinen letzten Schuss abgibt. Im Kleinkaliber-Dreistellungskampf liegt er deutlich vor seinen Gegnern. Er muss nur noch treffen, denn auch ohne hohe Punktzahl ist ihm die Goldmedaille sicher.
Emmons schießt, trifft - doch dann herrscht allgemeine Verwirrung. Auf dem Monitor wird kein Ergebnis angezeigt. »Aber ich habe doch geschossen!«, beteuert der Schütze und zeigt der Jury seine leere Patronenhülse. Die Situation klärt sich auf, und ans Licht kommt das wohl größte Missgeschick dieser Olympiade: Statt auf seine eigene Zielscheibe hat Matt Emmons auf die Scheibe seines österreichischen Konkurrenten geschossen! Da seine eigene Scheibe keinen Durchschuss aufweist, muss der Schuss mit 0 Punkten bewertet werden. Damit verliert Emmons seine sicher geglaubte Goldmedaille und landet auf einem enttäuschenden 8. Platz.
Ziele sind wichtig, und für das neue Jahr haben sich viele von uns Ziele gesetzt. Aber es kommt nicht darauf an, einfach irgendein Ziel zu haben, es muss auch das richtige sein. Wie viele Menschen müssen am Ende ihres Lebens feststellen, dass sie zwar erfolgreich im Erreichen ihrer eigenen Ziele waren, aber letztendlich doch mit leeren Händen dastehen, weil es die falschen waren?
Der Apostel Paulus handelte anders. Er jagte nicht seinen eigenen Träumen nach, sondern fragte nach Gottes Willen für sein Leben. Der Tagesvers zeigt, welche »Zielscheibe« man dabei im Visier haben muss. Wer nicht nach Gottes Willen für sein Leben fragt, wird vielleicht viel erreichen, aber am Ende doch feststellen müssen, dass er das Wichtigste verpasst hat.
Elisabeth Weise