In einem Buch las ich folgende Begebenheit: Theodor Roosevelt, amerikanischer Präsident zur Zeit der Jahrhundertwende, war in Afrika auf einer Safari und bestieg nun das Schiff, das ihn nach Amerika zurückbringen sollte. Viele Menschen hatten sich versammelt, um ihn zu verabschieden. Ein roter Teppich war ausgerollt, eine Musikkapelle spielte und er bekam die beste Kabine des Schiffes. Während der ganzen Überfahrt stand er im Mittelpunkt des Interesses.
Gleichzeitig war ein anderer Mann an Bord, ein alter Missionar, der sein Leben für Gott in Afrika eingesetzt hatte. Seine Frau war dort gestorben, auch die Kinder lebten nicht mehr. Mutterseelenallein kam er zurück nach Amerika. Als das Schiff San Francisco erreichte, wurde der Präsident natürlich in Ehren empfangen. Die Menschen jubelten im zu. Aber niemand begrüßte den alten Missionar. Unbeachtet verließ er das Schiff und ging an den vielen Menschen vorbei. Er mietete sich in einem kleinen Hotel ein, kniete an seinem Bett nieder und betete: »Herr, ich möchte mich nicht beklagen. Aber ich habe mein Leben für dich in Afrika geopfert und es interessiert niemanden. Ich kann es einfach nicht verstehen.« Da hatte er plötzlich das Gefühl, als ob ihm der Herr die Hand auf die Schulter legte und sagte: »Mein Kind, du bist auch noch nicht zu Hause angekommen!«
Ist uns bewusst, dass diese Welt nur eine Durchgangsstation ist? Man könnte auch sagen, zweiter Wohnsitz. Zu welchem ersten Wohnsitz sind Sie unterwegs? Was ist Ihr Ziel? Bedenken Sie, die Weichen werden in diesem Leben gestellt. Und Jesus allein ist der Weg! Rudolf Gerhardt