Dieser Superman des Alten Testaments hatte wirklich alle Voraussetzungen, ein ganz großer Volksführer und Befreier zu werden. Aber was hat er daraus gemacht? Er lebte nur für das, was ihm im Augenblick Spaß machte. Und darum erfüllte er bei weitem nicht die in ihn gesetzten Erwartungen, sondern brachte sich schließlich selbst ins Verderben.
Uns hat Gott sicher in kaum einer Beziehung so prächtig ausgestattet wie Simson, aber Gaben hat er uns allen auch verliehen, und eine Zielvorstellung für unser Leben hat er ebenfalls. Ihr gerecht zu werden, danach sollten wir trachten. Wir können aber auch unser Leben vertun und vertändeln und am Ende beschämt dastehen, was der Schreiber unseres Tagesspruchs absolut nicht wollte.
Simson hätte fragen müssen: »Zu was hast du, Gott, mir diese Gaben gegeben?« Er hätte bestimmt auf irgendeine Weise Antwort erhalten., entweder durch die Lebensumstände, die sich in eine bestimmte Richtung fügten, oder durch Gottes Wort. Und genauso können wir es machen. Wir können Gott bitten, er möge uns zeigen, was wir tun oder lassen sollen. Oft weist uns auch ein aufmerksames Bibellesen den richtigen Weg. Wenn wir diesem Wink folgen, werden auch wir am Ende nicht »beschämt« dastehen.
Simson bekam immer wieder eine Chance, etwa Gutes aus seinem Leben zu machen. So geht es uns auch, aber wir müssen sie wahrnehmen. Die heutige könnte die letzte sein.
Lesen Sie einmal die Geschichte von Simson und Delila (Richter 16,14-21). Sie gleicht einem unentrinnbaren Strudel ins Verderben. Dem können wir entgehen.
Hermann Grabe