Doch auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite ... und bestätigt die Warnung für sie, um den Menschen von seinem Tun abzuwenden … um seine Seele zurückzuhalten von der Grube.
Hiob 33,14-18
Immer wieder lauschte ich als Kind den Geschichten, die meine Oma über ihren Sohn, meinen Onkel, erzählte. Er war Radrennprofi. Eine Begebenheit hat sich tief in mein Inneres eingebrannt: Es war ein langes Rennen, bestimmt über 150 km. Er hatte sich als Erster von der Gruppe abgesetzt und raste auf das Ziel zu. Es war nicht mehr weit, die Straßen wurden von Hunderten Zuschauern gesäumt. Ein dünnes Absperrband trennte die Fahrer von den Zuschauern. Im Windschatten dieser Menschenmenge raste mein Onkel dicht an diesem Band entlang auf das Ziel zu. Da passierte es: Ein Zuschauer trat über die Absperrung hinaus, um zu schauen, ob die Fahrer kämen. Er hatte nicht mit einem vorausfahrenden Fahrer gerechnet. Mein Onkel krachte mit voller Wucht gegen diesen Mann und stürzte schwer. Ein zufällig anwesender Arzt konnte ihm das Leben retten. Aber der Sieg war verloren und die Strapazen vergebens. Immer wieder dachte ich mit tiefem Mitgefühl daran zurück. So nah am Ziel! Solche Anstrengungen! Ein einzelner Zuschauer stoppte die Fahrt eines bärenstarken Mannes, der Hunderte Kilometer in die Pedale trat und atemberaubende Geschwindigkeiten mit dem Fahrrad erreichte ...
Unglücke passieren. Das Leben ist voll davon. Und wir meinen, dass wir Gott nicht brauchen und unser Leben im Griff haben. Aber wir haben nichts im Griff! Eine unglückliche Situation, ein Unfall, eine Krankheit kann uns im Nu aus der Bahn werfen! Das können wir nicht beeinflussen und unsere Zukunft und Gesundheit daher nicht im Griff haben. Und genau zu dieser Einsicht möchte Gott uns führen, damit wir uns bewusst machen, dass wir seine Hilfe brauchen, besonders dann, wenn wir ihm einmal gegenübertreten werden. Jesus Christus, sein »Arzt« für Notfälle, kann uns retten.
Marcus Nicko