Immer wieder sind die Managergehälter das Lieblingsthema der Medien. Ihr im Vergleich zum normalen Mitarbeiter immens hohes Einkommen lässt Leser, Hörer und TV-Zuschauer nicht unberührt. Jedes Jahr kommt die neue Hitliste der Reichen auf den Markt. In der Forbes-Liste 2008 sind weltweit 1.125 Dollar-Milliardäre aufgeführt. Bewundert wird der Mensch, der reich ist und bei dem offenbar Geld keine Rolle spielt. Doch in die Bewunderung mischen sich Missgunst und Neid.
Als diese Zeilen niedergeschrieben wurden, hatte sich gerade herausgestellt, dass mehr als hundert deutsche Manager und Großverdiener als Steuersünder ertappt worden waren. Natürlich war das Wasser auf die Mühlen von Neidern aus allen Gesellschaftsschichten mit der Folge, dass die Forderung laut wurde, die Sünder an den Pranger zu stellen und schwer zu bestrafen. Dabei konnte man den Eindruck gewinnen, dass nicht moralische Bedenken der Grund für die Empörung war, eher der Neid. Vielleicht wurde vorher mancher Reiche heimlich bewundert, dass er so clever war, seine Millionen vor dem Zugriff der Steuerbehörde in Sicherheit zu bringen. Insgeheim mag mancher sich gewünscht haben: Wenn er sicher wäre, nicht erwischt zu werden, wäre er auch gern solch ein Sünder, ein Steuersünder.
Die Bibel warnt davor, nach Reichtum zu streben, insbesondere dann, wenn man dabei schuldig wird. Statt dessen soll ein Mensch nach dem streben, was vor Gott zählt; und das ist nach unserem Tagesspruch: Einsicht zu haben und Gott zu erkennen. Wer Gott wirklich kennt, sieht alles - auch den Reichtum seiner Mitmenschen - aus einem ganz anderen Blickwinkel. Eberhard Liebald