Nach einem Fahrradunfall verbrachte meine Frau einige Wochen im Krankenhaus. Bei den persönlichen Unterhaltungen erzählte sie ihren Mitpatienten auch von ihrem Glauben an Jesus Christus und fand dabei sehr aufmerksame Zuhörer. Einige Bettnachbarinnen, mit denen sie jeweils einige Tage in einem Zimmer zusammen war, hörten auch gerne zu, wenn meine Frau ihnen aus der Bibel vorlas. Manche von ihnen waren sehr schwer krank und wussten nicht, wie es mit ihnen weitergehen sollte. Früher hatten sie sich nicht für den Glauben interessiert, doch nun, wo alles so hoffnungslos aussah, bekamen die Fragen nach Gott und nach der Ewigkeit ein ganz neues Gewicht.
Der Beter des heutigen Tagesverses, der jüdische König Hiskia, war ebenfalls todkrank gewesen und hatte zu Gott um Hilfe gefleht. Gott hatte ihn erhört, Hiskia war gesund geworden, und nun dankte er Gott dafür. Erstaunlich ist, wie Hiskia betet. Er bezeichnet Gottes Handeln als liebevoll und stellt besonders heraus, dass Gott ihn von der Grube der Vernichtung zurückgehalten, indem er Hiskias Sünde weggetan hat. Die Grube der Vernichtung ist aus neutestamentlicher Sicht die ewige Trennung von Gott. Hiskia wusste, dass die Sünde, die Missachtung Gottes, uns Menschen für ewig von Gott trennt. Ihm war aber auch schon bekannt, dass Gott Sünde vergibt. Dieses glaubende Vertrauen hat Gott durch Jesus Christus und dessen Opfertod am Kreuz auf eine ganz neue Grundlage gestellt. Gott lässt durch den Apostel Johannes schreiben: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit« (1. Johannes 1,9). Otto Willenbrecht