Nein, Jona war kein »blinder Passagier«. Doch wer ist Jona und was tut er an Bord? Sie kennen die Geschichte aus dem Alten Testament? Richtig! Jona, der Prophet Gottes, der auf seiner Flucht von einem Fisch verschluckt und nach drei Tagen und drei Nächten wieder lebendig ausgespuckt wurde. Er hatte von Gott den Auftrag, nach Ninive zu gehen, um den Menschen dieser gottlosen Stadt zu berichten, dass Gott beabsichtigte, die Stadt zu zerstören. Übrigens, Gott ließ Jona fliehen und gab ihm nach den Erlebnissen auf stürmischer See die einmalige Chance, nun doch der Platzanweisung Gottes zu folgen.
Immer wieder schlagen Menschen Fluchtwege ein. Seit dem Beginn der Menschheitsgeschichte, damals im Garten Eden, nachdem Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten, sind Menschen auf der Flucht - weg von Gottes Angesicht. Manchmal fliehen wir vor anderen Menschen, vor den Umständen, vor unserer Vergangenheit oder einfach vor Gott. Wir fliehen zu den Philosophen, die behaupten, es gäbe keinen Gott oder zu anderen, die meinen, man könne nichts Genaueres über Gott wissen. Sehr häufig fliehen wir in unsere Arbeitswelt, die uns zu verschlingen droht wie Jonas Fisch.
Nebenbei bemerkt: Auf Fluchtwegen muss man immer selbst und teuer bezahlen. Man zahlt mit Geld, Kraft und nicht selten mit der Gesundheit, und manche, die nicht umkehren, mit einem sinnlosen Leben in der Gottesferne. Doch wenn wir bereit sind, unseren Hochmut, unseren Stolz und unsere eigenen Lebensvorstellungen über Bord zu werfen, dann wird Gott uns in Jesus Christus ein erfülltes Leben schenken, das auch noch für andere von Nutzen ist.
Joachim Boshard