Je länger man in einer Schule oder Ausbildung ist, umso differenzierter werden die Arbeitsbedingungen. Das geschieht nicht zum Spaß oder weil die Ausbilder sich Schwierigkeiten ausdenken, an denen möglichst viele scheitern. Vielmehr ist das Leben, in dem sich die Schüler bewähren sollen, viel komplizierter als das, was man anfangs so darüber lernt.
Genauso war und ist es in der Schule Jesu Christi. Einmal sollten die Jünger sogar barfuß und ohne Wanderstab losziehen, ein anderes Mal durften sie beides benutzen. Einmal durften sie keinen Cent mitnehmen, ein anderes Mal wurde ihnen verboten, Geld anzunehmen, und wieder ein anderes Mal sollten sie ihr Portemonnaie bei sich haben. In jedem Fall aber mussten sie als einfache, arme Leute auftreten, wie sie es bei ihrem Meister gesehen hatten.
Eine weitere Bedingung war, dass sie während ihres Aufenthalts jeweils in dem Haus bleiben sollten, in das man sie zuerst aufnahm. Sie sollten sich also nicht »durch die Gemeinde futtern«, sondern mit dem zufrieden sein, was man ihnen anfangs bot. Alles gilt natürlich heute noch.
Nahm man sie aber in einem Ort nicht auf, so sollten sie sogar den Staub an ihren Fußsohlen abschütteln als Zeichen göttlichen Gerichts. Wer die Boten Gottes abweist, hat eine schrecklichere Strafe zu erwarten als so berühmt-berüchtigte Leute wie die in Sodom oder Gomorra.
Das ist ein sehr ernstes Wort, das auch heute allen gilt, die das barmherzige Gnadenangebot des allmächtigen Gottes mit Füßen treten. Wer nicht einmal reagiert, obwohl Gott seinen Sohn zur Rettung der Welt hingegeben hat, muss mit dem ewigem Zorn Gottes rechnen, einerlei, ob das in postmodernem Denken Platz hat oder nicht.
Hermann Grabe