Am Ende eines Praktikums ruft der Ausbildungsleiter oder Lehrer gewöhnlich seine Schüler zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und um Bilanz zu ziehen. So war es bei den Jüngern Christi auch.
Wie unser Tagesvers deutlich zeigt, waren sie ganz begeistert von dem, was sie erlebt und getan hatten. Es ging ihnen so wie Studenten, die ihr Examen summa cum laude bestanden haben. Nun hatten sie aber nicht wie Praktikanten gewöhnlich nur angelerntes Wissen ausprobiert, verarbeitet und verbreitet, sondern weit darüber hinaus richtige Wunder gewirkt. Da hätte man von ihnen erwarten müssen, dass ihnen der Gedanke kam, doch nicht die eigentliche Ursache für so außerordentliche Taten gewesen zu sein. Aber leider war das nicht der Fall. Und der Herr Jesus Christus musste ihnen wie ein guter Lehrer zunächst einmal Zeit geben, über alles genauer nachzudenken. So nahm er sie beiseite, indem er sie einige Kilometer weit in Ufernähe über den See rudern ließ. Er nahm sie sozusagen für ein paar Stunden in Klausur. Dabei sagte er ihnen nicht direkt, was er zu bemängeln hatte, sondern wollte sie langsam selbst auf die richtige Fährte setzen.
Für alle, die noch keine wirkliche Beziehung zu Christus haben, müsste es doch sehr einladend wirken, zu ihm zu kommen und auch von ihm zu lernen. Wie viel Geduld hat er mit seinen Leuten! Wie weite Wege geht er mit ihnen, bis sie endlich einsehen, dass eigentlich alles, was sie jemals tun können, durch ihn gewirkt wurde. Christus ist wirklich die Liebe selbst, was er ja am deutlichsten bewiesen hat, als er am Kreuz für uns starb und unsere Schulden bezahlte, damit wir frei ausgehen dürfen.
Hermann Grabe