Oktober 1951. Im amerikanischen Atomzentrum in Oak Ridge herrscht Aufregung und Ratlosigkeit. Einige Gramm wertvollen Plutoniums sind spurlos verschwunden. Waren es ausländische Agenten? Erst achtzehn Monate später kommt man dem Täter auf die Spur. Der technische Sekretär des Atomzentrums, Antony Rurrow, hatte sich plötzlich krank gemeldet. Der ärztliche Befund ist eindeutig: Rurrow litt unter der Einwirkung radioaktiver Strahlen. Seine Herzkranzgefäße sind weithin zersetzt. Es war ausgeschlossen, dass er sich im Laboratorium diese Krankheit zugezogen hatte, denn dort war Sicherheit oberstes Gebot. So kommt man zu dem Schluss: Rurrow musste der Plutonium-Dieb sein. Bei seiner Vernehmung gesteht er seine Tat: Reich wollte er werden - schnell und bequem. Geeignete Käufer würden sich schon finden, so hatte er gedacht. Aber er konnte das Diebesgut nicht absetzen. So verwahrte er das gefährliche Material in einer Geldkassette unter seinem Bett - zu seinem Verderben.
»Keiner hat's gesehen«, dachte er, »man wird nicht dahinterkommen«. Und dabei hatte er sich den Tod ins Haus geholt. Wir schütteln vielleicht den Kopf wegen der Naivität dieses Mannes. Aber denken und handeln nicht viele ganz ähnlich? Man versucht, sich mit seiner Sündenschuld durchs Leben zu lavieren, und denkt dabei nicht an die Langzeitfolgen und Spätschäden - während man sein Todesurteil schon im Gepäck hat. Unbereinigte Schuld ist wie eine Zeitbombe, denn spätestens in Gottes Gericht kommt alles ans Licht. - Was dann? Man sollte es nicht darauf ankommen lassen, sondern sich rechtzeitig an Jesus Christus wenden, der von Schuld befreien kann und will! Johann Fay