Naaman war ein gewaltiger Mann. Er war Oberbefehlshaber der syrischen Streitmacht, »hochangesehen bei seinem Herrn (dem König) und sehr geschätzt« (2. Könige 5,1). Man kann sich vorstellen, dass seine breite Brust mit Orden übersät war. Er war ein Mann ohne Fehl und Tadel. Aber er hatte einen Makel: er litt unter Aussatz, einer schweren, entstellenden Hautkrankheit.
Eines Tages erfuhr Naaman, dass in Israel Elisa, der Prophet, sei, der ihn von seinem Aussatz heilen könne. Heilung im oft bekriegten Israel, von Feindeshand? Doch er überwand sich, ermuntert von seinem König, und machte sich auf den Weg. Während der Reise malte er sich aus, wie alles ablaufen müsste. Der Prophet würde zu ihm herauskommen, ein Gebet murmelnd seine Hand über die befallene Stelle schwingen und er, Naaman, wäre geheilt. Aber es kam ganz anders. Elisa ließ sich nicht einmal blicken. »Gehe an den Jordan und tauche dich siebenmal unter«, ließ er dem Feldherrn sagen. Was?! War er hierher gekommen, um in einem schmutzigen Fluss zu baden? Fast hätte er, entrüstet, seinen Aussatz wieder mitgenommen, doch seine Begleiter konnten ihn gerade noch umstimmen. So stieg er endlich ins Wasser und tauchte unter, siebenmal. »Da wurde sein Fleisch wieder wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein« (2. Könige 5,14).
Auch an uns haftet eine schlimme Krankheit: der Sündenaussatz, ein tödliches Übel. Da kann nur einer helfen: Gott. Sein Wort sagt uns, dass sein Sohn Jesus Christus freiwillig in den Tod ging, um uns Todgeweihten das ewige Leben zu erwerben. Wer dies glaubend für sich in Anspruch nimmt und darauf vertraut, ist »geheilt« und gerettet. Johann Fay