Der Zusammenbruch des DDR-Regimes, allgemein als »Wende« bezeichnet, hatte noch nicht die ersehnte seit 40 Jahren oft beschworene Einheit Deutschlands zustande gebracht, wenn sich auch die DDR 1990 in einen demokratischen Staat wandelte. Denn die Wiedervereinigung Deutschlands hing von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges ab, die 1945 die Teilung unseres Landes durchgeführt hatten. Letztlich war die Sowjet-Union das Hindernis einer Wiedervereinigung, hätte sie doch in diesem Fall die Grenze ihres Einflussbereiches nach Osten zurücknehmen müssen. Dass der damalige sowjetische Regierungschef Gorbatschow dazu bereit war, grenzte schließlich an ein Wunder, denn nach 70 Jahren sowjetischer Geschichte wusste man, dass die Sowjets nie etwas herausgaben, was sie einmal in ihrer Gewalt hatten.
Und so konnte heute vor 20 Jahren, am 3. Oktober 1990, die Einheit Deutschlands gefeiert werden, wenn man damals auch noch nicht wusste, wie viele wirtschaftliche und soziale Probleme nunmehr auf die wiedervereinigten Deutschen zukommen sollten.
Bei aller Freude und Dankbarkeit über das Gottesgeschenk der Einheit sollten wir aber nicht die Notwendigkeit einer noch viel wichtigeren Wiedervereinigung übersehen. Von Natur aus leiden wir unter der Trennung von Gott mit den schrecklichen Folgen ewiger Verlorenheit. Allein der Glaube an Jesus Christus, der uns am Kreuz den Weg zu Gott als unserem himmlischen Vater gebahnt hat, bringt uns in die Gemeinschaft mit Gott zurück, nicht nur für diese Zeit, sondern auch für ein ewiges Leben bei ihm. Gerhard Jordy