Freitag, 04. Januar 2002

Leitvers

Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden;
da ist keiner der Gutes tut, da ist auch nicht einer!

Römer 3,12

Kultur

Ein Halsstarriger wird zum Anbeter Gottes!

Wohl kaum ein anderer Name wird so vornehmlich mit geistlicher Barockmusik in Verbindung gebracht wie der von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Man wird bald an das bescheiden unter viele seiner Kompositionen gesetzte »SDG« (Soli Deo Gloria) erinnert sein. Ja, »allein der Ehre Gottes« war der Großteil seines musikalischen Schaffens gewidmet. Und in der Tat stimmen die geistlichen Bach-Werke heute noch viele Musikliebhaber weniger zur gemütlichen Entspannung als zur Anbetung Gottes ein.
Nur selten kommt uns heutzutage ins Bewusstsein, dass der reformatorische Kirchenmusiker auch ein Mensch aus Fleisch und Blut war. Wer weiß schon, dass J. S. Bach einmal mehr als vier Wochen im Kerker verbrachte? Herzog Wilhelm Ernst von Weimar hatte diese Strafmaßnahme wegen seiner »halsstarrigen« Art verhängt. Der Schöpfer der »Matthäus-Passion« – ein halsstarriger Mensch?! Können wir uns das vorstellen? Wie mag Bach später wohl empfunden haben, als er die Noten zu dem Choral »Ich bin gleich von dir gewichen« schrieb? – Der Chor singt:
Ich verleugne nicht die Schuld,
aber deine Gnad’ und Huld
ist viel größer als die Sünde,
die ich stets in mir befinde.
Ja, auch J. S. Bach war sich seines sündhaften Wesens und der unverdienten Gnade Gottes bewusst. Ohne Zweifel ist dieses Wissen die Ursache der tiefen Frömmigkeit und nicht zuletzt der kompositorischen Genialität seiner Musik. Andreas Möck
Frage
Wo ist mir in meinem Leben bewusst geworden, dass ich ein Sünder bin und Gottes Gnade brauche?
Tipp
Ich will mir Zeit nehmen, um darüber nachzudenken!
Bibellese
Römer 3,19-26

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