Es ist doch eigenartig, was für eine Faszination von Rätseln ausgeht. Es gilt, etwas heraus zu bekommen, etwas Verborgenes zu entdecken. Auf der einen Seite, würden wir viel darum geben, für alles sofort eine Erklärung zu haben. Aber auf der anderen Seite macht es eine Sache erst interessant, wenn nicht alles gleich offenbar und zu erkennen ist. Für den menschlichen Geist scheint es immer wieder eine gern angenommene Herausforderung zu sein, etwas zu erforschen und zu entdecken. Und wer hat nicht schon diese Erfahrung gemacht? Was wir selbst erforscht oder erarbeitet haben, das gehört viel sicherer zu unserem Wissensgut, als das, was wir stupide auswendig lernen mussten.
Rätsellösen hat eben etwas mit Spannung zu tun. Ja, es macht uns Spaß, Rätsel zu lösen. Und wer gibt nicht auch gerne Rätsel auf? – In unserer Familie ist es fast schon eine Gewohnheit, erfreuliche Neuigkeiten oder Ereignisse in Rätselform zu verpacken: »Rate mal, wer heute angerufen hat!« Und dann geht es los: »Ist es eine Frau oder ein Mann? Eine Arbeitskollegin? … usw.« Es ist wie beim Geschenkeauspacken.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Bibel, dem Wort Gottes. Vieles ist darin für uns zunächst unverständlich. Beim ersten Lesen wird nicht gleich alles erfasst. Aber das ist gut so, denn es macht dieses Buch erst richtig interessant. Manchmal freue ich mich sogar, wenn ich in meiner Bibel etwas unverständliches, vielleicht fremdartiges entdecke. Ich werde zum Nachdenken (Forschen) angeregt. Und ich bin gespannt, was es wieder Neues zu lernen und zu entdecken gibt. Andreas Möck