Seit 1949 herrschte in China die Kommunistische Partei unter Mao Dezong und versuchte, das riesige Land mit dem größten Volk der Erde in Politik und Wirtschaft nach den Gesetzen des Marxismus-Leninismus umzugestalten. Als das in einem so traditionsverhafteten Volk wie dem chinesischen nicht so schnell gelang, verkündete Mao 1966 die »Große Proletarische Kulturrevolution«, um die Reste des alten Denkens auszurotten. Dabei setzte er auf die Jugend, die Schüler und Studenten, die allerdings bald die Bewegung durch blutige Gewalt radikalisierten. Heute vor 40 Jahren erreichte die »Kulturrevolution« durch den sog. »Januarsturm« in Shanghai ihren schrecklichen Höhepunkt. Alle, die nur im Verdacht standen, dem alten Denken anzugehören, wurden umgebracht, besonders Wissenschaftler und Lehrer, aber auch viele Kulturgüter wurden durch die »Roten Garden« zerstört. Schließlich musste das Militär die außer Kontrolle geratenen Horden disziplinieren. Als Mao 1969 das Ende der Kulturrevolution verkündete, war eine Million Menschen ermordet, das Volk leierte täglich Texte aus der »Mao-Bibel« herunter, und Mao glaubte, gesiegt zu haben. Aber sieben Jahre später war er tot, und seine Nachfolger verurteilten die Hauptverantwortlichen für die Kulturrevolution, die sog. »Viererbande«, zum Tode (1983 aber begnadigt). Der Versuch, das Denken durch Gewalt zu verändern, war gescheitert.
Gott will auch unser Denken verändern, aber ohne Zwang, nur durch Liebe, die so weit geht, dass er das Gericht über unsere Schuld in Jesus Christus auf sich selbst nahm, um uns ewiges Leben in seiner Herrlichkeit zu schenken. Welch andere Antwort als dankbare Liebe auch von unserer Seite wäre da angebracht? Gerhard Jordy