Stellen Sie sich vor, Sie erhielten per Post diesen Bescheid. Nur diese vier Wörter, ohne Unterschrift und Absenderangabe. - Die folgende Geschichte hat sich tatsächlich ereignet. In einer kleinen Stadt leisteten sich ein paar Witzbolde einen bösen Streich. Sie sandten an drei prominente Bürger einen Brief mit ebendieser Mitteilung: »Es ist alles herausgekommen!« - Nur mal so, um zu sehen, was passieren würde. Und was geschah? Einer der drei Adressaten nahm sich das Leben; die beiden anderen verschwanden, vielleicht aus Furcht vor einer Anklage oder einem öffentlichen Skandal.
Mancher räkelt sich vielleicht wohlig in den Polstern und denkt: »Künstlerpech, so spielt eben das Leben. Mir könnte so was nicht passieren, integer und gewieft wie ich bin. Und außerdem: Mussten die wegen einem anonymen Wisch gleich die Fassung verlieren? Ich jedenfalls bliebe cool, denn ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen. Und der ›gläserne Mensch‹ ist zum Glück noch Zukunftsmusik.« So schlängeln sich manche scheinbar erfolgreich durchs Leben, ohne dass etwas »herauskommt«.
Und doch ist alles herausgekommen, denn für unseren Schöpfer ist der ›gläserne Mensch‹ bereits Wirklichkeit. Da hilft kein Schummeln und Verschleiern, kein Verduften und Untertauchen. Und der Freitod ist die schlechteste Lösung, denn damit fällt man dem in die Hände, mit dem wir es letztlich »zu tun haben«. Nur eines hilft: Gottes Versöhnungsangebot annehmen. Der Glaube an Jesus Christus befreit von Schuld und entlastet das Gewissen. Wer ihm sein Leben anvertraut, »fürchtet sich nicht vor plötzlichem Schrecken« (Sprüche 3,25) - schon gar nicht vor fingierten Briefen. Johann Fay