»O, das ist etwas Wunderschönes, das aber langsam wachsen muss. Wenn ich tagsüber bei meinen Herden bin, oder des Nachts in meinem Zelt liege, habe ich viel Zeit zum Nachdenken. Dann fallen mir immer die Gelegenheiten ein, bei denen Gott – stell dir vor: der allmächtige Gott – mit mir gesprochen hat, der ich doch nur ein unvollkommener Mensch bin. Manchmal durfte ich sogar etwas von ihm sehen.
So lernte ich ihn immer besser kennen und begriff, dass er stets derselbe bleibt, einerlei welche Berg- und Talfahrt man selbst gerade innerlich mitmacht. Man kann sich auf ihn verlassen und weiß so allmählich, wie er über dies und jenes denkt. Wenn man sich dadurch beeinflussen lässt und nicht so dumm ist, dauernd mit ihm zu streiten, so gibt es immer mehr Dinge, über die man die gleichen Ansichten hat. Man kennt sich eben.
So erschrak ich auch nicht, als er eines Tages in Menschengestalt zusammen mit zwei Engeln zu mir zu Besuch kam. Im Gegenteil, ich war außer mir vor Freude, ihn bewirten zu können, und er nahm das auch gnädig von mir an. Und als er zu sprechen begann, erkannte ich dir mir so vertraute Stimme, so dass ich ihm glaubte, was ich keinem anderen abgenommen hätte, dass wir nämlich im nächsten Jahr einen Sohn haben würden, wo Sara und ich doch schon so alt waren.«
Gemeinschaft ist immer das Ergebnis intensiven, vertrauensvollen Umgangs mit einem anderen. Gemeinschaft mit Gott ist das Höchste, was ein Geschöpf erfahren kann. Die Seligkeit des Himmels besteht in der ewig ungetrübten Gemeinschaft der durch Jesus Christus von aller Schuld befreiten Menschen mit ihrem Schöpfer und Erlöser.
Hermann Grabe