Neulich sah ich in unserer Zeitung das Bild einer Biathlon-Läuferin. Sie lag im Schnee - völlig ausgepumpt, aber glücklich, weil sie eine Medaille erobert hatte. Wie viel Trainingszeit, wie viel Kampf gegen den »inneren Schweinehund«, steckt doch in dieser Medaille! Immer sind Meisterleistungen - einerlei auf welchem Gebiet - das Ergebnis ungeheuren Fleißes. Hört man z.B. einem Klaviervirtuosen zu, muss man immer denken: Dahinter stehen mindestens 10.000 Übungsstunden.
Unser Tagesvers vergleicht das Christenleben mit einem Wettlauf - wohl einem Marathonlauf; denn das Leben ist kein Hundert-Meter-Sprint. Für diesen Lauf sind ebenfalls Ausdauer, Selbstüberwindung und Leidensbereitschaft gefragt. Auch muss man auf manches verzichten, was sich die Zuschauer gedankenlos genehmigen können. Und niemand erreicht das Ziel rechtzeitig, der sich unterwegs ausgedehnte Pausen gönnt.
Was treibt den Christen an - was sollte ihn zu solcher Anstrengung antreiben? Darüber lesen wir schon in dem Vers, der unserem Tagesspruch folgt, dass wir auf Jesus sehen sollen. Er überwand alle Strapazen der Welt, ja sogar den Tod am Kreuz, wegen der Freude, die vor ihm lag. Er wusste, dass, wenn er durchhielt, Zehntausende, ja, viele Millionen Nachfolger ebenfalls das große Ziel erstreben und erreichen würden, das ihm vor Augen stand. Und dieses Ziel ist die großartige, strahlende Ewigkeit in der Gegenwart Gottes.
In dieser Welt, in der das Böse regiert, werden wir allerdings auf Schritt und Tritt abgelenkt. Tausend glitzernde Angebote sollen uns von dem großen Ziel abbringen. Und darum müssen wirkliche Sieger immer ihren Vorkämpfer im Blick behalten. Ralph Höller