Schauplatz Familie: Zwei Mädchen spielen auf der Terrasse mit ihren Puppen. Ihre Eltern haben Besuch und die Gäste sind bereit, mit dem Essen zu beginnen. Die Mutter ruft den beiden zu: »Kommt bitte herein, Mädchen! Das Essen ist fertig!« Doch die zwei kümmern sich gar nicht um ihre Aufforderung, selbst dann nicht, als die Mutter sie noch ein weiteres Mal ruft. Unter den Gästen befindet sich auch eine Lehrerin, welche die Kinder vom Religionsunterricht her kennt. Sie versucht, der Mutter zu helfen, und fragt die Mädchen: »Wer von euch kennt den Bibelvers, der so anfängt: ‘Ihr Kinder, gehorcht …’«. Beide rufen, wie aus der Pistole geschossen: »Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn! Denn das ist recht.« (Epheser 6,1)
Die Mädchen kannten den Vers aus der Bibel; doch ihr Wissen nützte ihnen nichts, weil sie nicht danach handelten! Der Apostel Jakobus warnt uns vor einem ähnlichen Verhalten: »Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!« (Jakobus 1,22). So wie diese Mutter ihre Kinder durch Worte zu einem bestimmten Verhalten bewegen will, verfolgt auch Gott mit seinem Wort in unserem Leben konkrete Ziele. Es genügt also nicht, wenn wir einen Bibeltext nur lesen; es ist entscheidend, dass wir auch danach handeln! Jemand hat einmal gesagt: »Die Bibel wurde nicht geschrieben, um unsere Neugierde zu befriedigen; sie wurde geschrieben, damit sich unser Leben verändert.« Die wichtigste Frage, die ich mir beim Lesen der Bibel stellen sollte, lautet demnach: »Wie beeinflusst das mein Leben?« Und wenn ich dies weiß, glückselig bin ich, wenn ich es tue! Peter Güthler