Wenn Sie hin und wieder die Aufkleber am Wagen vor ihnen lesen, dann kennen Sie sicher diesen: »Alt aber bezahlt«. Der Besitzer will damit bestimmt zum Ausdruck bringen, das er keine Schulden gemacht hat, um sein Auto zu bezahlen. Viele Menschen investieren einen großen Teil ihrer Arbeitskraft in die Tilgung von Schulden. Ein Umfrageergebnis besagt, dass nur 43% der amerikanischen Angestellten mit ihrer Arbeit glücklich sind. In Japan sind es sogar nur 17%.
Im ersten Jahrhundert hatten die christlichen Sklaven noch viel weniger Grund, von ihrer Arbeit begeistert zu sein. Der Apostel Paulus verhalf ihnen aber dazu, in allem Unangenehmen auch einen Streifen Herrlichkeit zu erkennen. Er wollte, dass sie die Aussagen des Wortes Gottes schmückten, indem sie die Schönheit und Erhabenheit ihres Glaubens sichtbar machten in der Art und Weise wie sie ihre Arbeit verrichteten (Titus 2,10).
Unsere alltägliche Arbeit ist eine bedeutsame und oft übersehene Möglichkeit, Gott ganz praktisch zu dienen. Martin Luther hatte dieses Prinzip verstanden, als er schrieb: »Die Magd, die die Küche wischt, erfüllt in der gleichen Weise den Willen Gottes wie der Mönch, der betet. Nicht weil sie beim Saubermachen geistliche Lieder singt, sondern weil Gott saubere Böden mag.«
Der gläubige Schuster tut seine Pflicht als Christ nicht, indem er kleine Kreuze auf die Schuhe malt, sondern indem er die Schuhe gut besohlt, weil Gott gute Arbeit liebt. Als Christen wollen wir bei aller Arbeit daran denken, den Arbeitstag »heilig zu halten«. Rudi Joas