Kein Mensch wird gerne übers Ohr gehauen und niemand freut sich, wenn er hintergangen und belogen wird. Aber wenn es um unser Handeln gegenüber anderen geht, nehmen wir es doch nicht immer so genau, oder?
Gott ermahnt uns, jedem das zu geben, was ihm gehört und zwar nicht nur gegenüber einzelnen Menschen, sondern auch unseren Arbeitgebern und (staatlichen) Institutionen. Mal Hand aufs Herz: Wie war das mit meiner letzten Steuererklärung oder der letzten Fahrt über außereuropäische Grenzen? Gott erwartet auch in Kleinigkeiten unsere Treu und Ehrlichkeit. Und dazu gehört es selbstverständlich, alle Angaben von sich aus vollständig zu machen, und nicht darauf zu hoffen, dass nicht unangenehm nachgefragt wird.
Außerdem hat der Ehrliche eine wesentliche Sorge weniger: Er kann unbekümmert und ohne schlechtes Gewissen allen Anfragen und Prüfungen gegenübertreten. Egal ob es sich dabei um die Wirtschaftsprüfung, Steuerfahndung, den Zöllner oder sogar Gott selbst handelt. Aber die Ermahnung geht noch weiter: Auch Achtung und Ehre sollen wir niemandem entziehen, dem sie gebührt. Leider gibt es anscheinend so viel zu kritisieren, dass wir meinen, jeden beschimpfen zu dürfen. Deswegen werden die Abteilungsleiter, Firmenbosse, Kollegen, Staatsoberhäupter, Beamten, Polizisten, und viele andere eben nicht geehrt, sondern verspottet. »Kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben«, sagt die Bibel (Hebräer 4,13). Markus Goerke