Gibt es das überhaupt? Einen Durstlöscher, der unseren immer wiederkehrenden Drang nach Flüssigkeitsaufnahme besiegt? Der unseren Durst für immer löscht? Nein, das täglich wiederkehrende Gefühl unseres biologischen Durstes ist natürlich nicht ausschaltbar. Und das ist auch gut so. Schließlich ist unser gesamter Organismus auf eine stetige Flüssigkeitszufuhr angewiesen. Schon nach einer relativ kurzen Zeit ohne Wasserversorgung würde er sonst nicht mehr richtig funktionieren. Deshalb ist es gut, dass uns unser Körper (durch das Gefühl des Durstes) immer wieder an eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme erinnert und uns zum nächsten Kühlschrank oder Getränkeautomaten treibt. Aber dieser rein biologische Durst ist natürlich in dem obigen Tagesvers nicht gemeint. Jesus spricht an dieser Stelle von einem Durst, der weit über unsere rein biologischen Bedürfnisse hinausgeht. Er spricht von unserem menschlichen »Durst« nach Leben, nach Freude, nach Anerkennung und Sinnerfüllung, von dem Durst unserer Seele. In dem Bibeltext, aus dem der Vers entnommen ist, stand ihm dabei eine Frau gegenüber, die von einer Partnerschaft in die nächste gelaufen war. Trotzdem war sie jedes Mal aufs Neue enttäuscht worden. Ihr »Lebensdurst« konnte niemals auf diese Art dauerhaft gestillt werden.
Gott bietet uns noch heute an, den Seelendurst wahrhaft zu stillen, und er hat alle Voraussetzungen dazu geschaffen. Jesus Christus vergibt allen die Schuld gegen Gott, die ihn darum bitten. Dann zeigt er uns, dass wir Frieden mit unserem Ursprung, mit unserem Schöpfer haben. Dadurch wird der Durst unserer Seele gründlich, wirklich und für ewig gestillt. Stefan Nietzke