Im Neuen Testament findet man häufiger den Begriff »Gemeinde« oder »Kirche«. Was ist damit gemeint? Im griechischen Originaltext wird für Gemeinde oder Versammlung der Begriff »ekklesia« verwendet. Dies bedeutet wörtlich »die Herausgerufene«. Gemeint sind damit Menschen, die vorbehaltlos glauben, dass sie Sünder sind, der Buße und Umkehr bedürfen und dass Jesus Christus für ihre Sünden gestorben ist. Durch diesen Glauben werden Menschen sozusagen aus der von Gott entfremdeten Welt »herausgerufen«. Die Bibel beschreibt dies so, dass sie von der Finsternis zu Gottes wunderbarem Licht berufen wurden (1. Petrus 2,9).
Alle so »Herausgerufenen« bilden weltweit die Gemeinde Gottes. Finden sich nun Christen an einem bestimmten Ort regelmäßig zusammen, um miteinander Gemeinschaft zu haben, zu beten, das Abendmahl zu feiern und die Lehre der Bibel kennenzulernen, spricht man von einer solchen Gemeinde, die ein örtliches Abbild der weltweiten Gemeinde ist. Bei der Gemeinde oder Kirche, wie man auch sagt, geht es also nicht um ein Gebäude, sondern es geht um die Menschen, die sich an einem bestimmten Ort zu Jesus hin versammeln. Es geht auch nicht um eine besondere Raumgestaltung oder um bestimmte Gegenstände, die man an einem solchen Ort vorfinden müsste. Der Glaube an Jesus ist in den Herzen, alles Äußere spielt eine untergeordnete Rolle.
Wie unser Eingangsvers sagt, hat Jesus Christus diese Gemeinde so geliebt, dass er für sie gestorben ist. Sie besitzt für ihn einen so hohen Wert wie die Braut für einen Bräutigam. Er sorgt für sie und bleibt ewig mit ihr verbunden. Und in dem Maße wie die Gläubigen seine Liebe erfahren, werden sie diese auch an andere weitergeben. So wird Gemeinde selbst zum Licht in dieser Welt.
Axel Schneider