Alles ist gut vorbereitet, viel Arbeit steckt darin und nun kommt der erste große Höhepunkt: Die wichtige Zwischenpräsentation unseres Auftragsergebnisses vor dem Kunden und seinem Management. Unser Team mit Beratern aus verschiedenen Ländern startet die Vorstellung. Puh, irgendwann ist der Vormittag herum und die erste Entspannung in der Mittagspause kommt. Die fachlich angespannte Atmosphäre weicht einem lockerem Gespräch, als sich unser Projektleiter kurz aber bestimmt Ruhe ausbittet, seinen Kopf senkt, leise ein kurzes Gebet spricht und sich dann für die Ruhe bedankt und einen guten Appetit wünscht.
Der Tag mit seiner Mittagspause und dem zweiten Präsentationsteil vergeht und doch geht mir dieser Mensch nicht aus dem Kopf: Ohne Rücksicht auf »was die Leute denken« und die Befindlichkeiten der für uns wichtigen Anwesenden dankt er seinem Gott für das Essen und vielleicht ja auch für den erfolgreichen ersten Teil des Tages.
Diesem Mann jedenfalls merkte man es an, dass er eine persönliche Beziehung zu Gott hatte, und nicht alles nur eine tote Form war!
Wie bei Daniel in der Gefangenschaft. Ihm war es sogar bei Todesstrafe verboten worden, sich an einen anderen als den König mit Bitten zu wenden. Und doch redete er mit seinem Gott, wie er es gewohnt war. Ihm bedeutete diese Beziehung sogar mehr als sein Leben. - Oder wie meinem holländischen Kollegen der Kontakt zu Gott wichtiger war als sein guter Ruf. Anscheinend gibt es für die Christen Situationen, in denen sie sogar vor Königen Farbe bekennen müssen. Markus Goerke