Als der englische Seefahrer und Entdecker James Cook (1728-1779) im Jahre 1769 auf Tahiti landete, glaubte er, das verlorengegangene Paradies wiedergefunden zu haben. Die Insel kam den an die miserablen Lebensbedingungen der europäischen Massen gewöhnten Reisenden wie ein Schlaraffenland vor. Alle unerfüllten Wünsche, ja alle längst begrabenen Hoffnungen schienen in diesem Garten Eden Wirklichkeit zu werden. In seinem Logbuch beschrieb Cook das Leben auf Tahiti als »beinahe … vom Fluch unserer Vorväter befreit«.
Doch nach sorgfältiger Beobachtung kam Cook bald zu einer realistischeren Einschätzung der Insel. Die Freizügigkeit der körperlichen Liebe betrachtete er zuerst distanziert, dann angewidert, als ihm bewusst wurde, dass die in sexuellen Ausschweifungen gezeugten Kinder als lästiges Nebenprodukt intimer Beziehungen betrachtet und »im Augenblick ihrer Geburt erstickt wurden«. Auch musste er feststellen, dass ein gut Teil der Bevölkerung »Diebe sind und alles stehlen, was sie können«. Das wiederentdeckte Paradies ging erneut verloren.
Schon die Bibel berichtet, dass seit der Vertreibung aus Eden die Sünde überall hin und zu allen durchgedrungen ist. »Denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes« (Röm 3,23). Ein Paradies auf Erden gibt es also nicht mehr! Aber weil Gott die Menschen liebt, hat er schon gleich nach dem Sündenfall von dem Retter gesprochen, der alles wieder gut machen wird. So hat er einen vom Fluch unserer Vorväter befreiten Ort für uns vorbereitet. Der Himmel steht jedem Glaubenden offen, der Vergebung seiner Sünden in Christus gefunden hat. Martin von der Mühlen