Im Alltag vieler Dienstleister ist das Handy, das Funktelefon, nicht mehr wegzudenken. Viele nutzlose Wege und Zeitverluste werden vermieden, wenn z.B. Außendienst-Mitarbeiter frühzeitig, noch unterwegs, über einen Terminausfall benachrichtigt werden.
Um aber bei Kundengesprächen und in Sitzungen nicht durch Anrufe unterbrochen zu werden, gibt es jetzt eine kleine Technik-Verbesserung, die aber eine massive, praktische Hilfe ist, nämlich den Vibrationsalarm. Hierbei sorgt ein unhörbares Zittern des Gerätes dafür, dass ich über den Gesprächswunsch informiert bin und zu passender Zeit – Minuten oder Stunden später – zurückrufen kann. Der Ablauf paralleler Aktivitäten bleibt nahezu ungestört.
Diese Funktion erinnert mich manchmal an die Arbeitsweise unseres Gewissens. Noch während wir dabei sind, vielleicht eine harte, ungerechte Maßnahme zu planen oder gar eine bewusste Lüge zu formulieren, meldet es sich, mahnend, fürsorglich, ganz leise. Für Dritte in unserem Umfeld gar nicht zu bemerken.
Dieses Anklopfen kann ich ebenso für den Moment beiseite schieben wie den Vibrationsanruf und dabei parallel das laufende Gespräch oder die Tat zunächst zu Ende führen. Aber wäre es nicht wirklich weit gescheiter, wenn ich diesen stillen Mahner in meine Planung sofort integrierte? Ich könnte so aus dem krummen Weg einen geraden machen, wenn ich hinhörte.
Leider besteht ein Unterschied zwischen dem Gewissen und dem Vibrationsalarm. Es wird – wenn ich es oft willentlich überhöre – immer leiser, bis es ganz verstummt. Schade! Klaus Spieker