Heute vor zehn Jahren starb der Schauspieler und Regisseur Bernhard Wicki. Er ist einem breiten Publikum vor allem durch seinen Antikriegsfilm »Die Brücke« bekannt geworden. Er handelt von einer Gruppe von sieben 16-jährigen Jugendlichen, die in den letzten Kriegstagen mit dem Auftrag zum Volkssturm eingezogen werden, eine strategisch bedeutungslose Brücke gegen die heranrückenden Amerikaner zu verteidigen. Dabei kommen sechs der sieben Jugendlichen ums Leben. Der letzte Jugendliche kehrt voller Verzweiflung nach Hause zurück.
Lange vor modernen Kindersoldaten machte der Film von Bernhard Wicki dem Zuschauer klar, wie sinnlos das Sterben im Krieg ist, welche Seelenschäden diese Erlebnisse hervorrufen und wozu fehlgeleitete Menschen in der Lage sind. Damit hat Wicki die Gesellschaft der 60er-Jahre der Bundesrepublik beeinflusst. Aber auch er hat mit seinem Werk keinen der inneren und äußeren Konflikte verhindern können, in die wir geraten sind.
Der Film kann aber eine Bedeutung für unser persönliches Leben gewinnen. In unserem Leben kämpfen wir oft auf verlorenem Posten, weil wir den falschen Auftraggeber haben. Wir beschäftigen uns mit Nichtigem und verfehlen damit das, was für unser Leben eigentlich wichtig ist. Und das ist unsere Stellung zu Gott, als dem Herrn und Schöpfer des Lebens. Am Ende unseres Lebens wird Gott jeden Einzelnen von uns fragen, ob er mit ihm versöhnt wurde. Und nur dann kann die Brücke zum Leben in die Gemeinschaft mit Gott überschritten werden. Alles andere zählt am Ende nicht. Bernd Hüsken