»Tragisches Ende des hoch verschuldeten Unternehmers Adolf Merckle« titelte die Financial Times Deutschland heute vor einem Jahr. Der 74-jährige Industrielle hatte sich am Vorabend in der Nähe seines Heimatortes Blaubeuren-Weiler bei Ulm vor einen Zug geworfen und war auf der Stelle tot. Er hatte sich mit Aktien verspekuliert und stand bei den Banken tief in der Kreide. Der von »Forbes« zuletzt als fünftreichster Deutscher geführte Unternehmer hatte ein riesiges Firmenimperium aufgebaut (u.a. Ratiopharm, Heidelberg Zement) und insgesamt rund 100.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Nach Angaben seiner Angehörigen zerbrach er an den wirtschaftlichen Problemen. »Die durch die Finanzkrise verursachte wirtschaftliche Notlage seiner Firmen und die damit verbundenen Unsicherheiten der letzten Wochen sowie die Ohnmacht, nicht mehr handeln zu können, haben den leidenschaftlichen Familienunternehmer gebrochen.« Jahrzehntelang hatte er fleißig gearbeitet und war erfolgreich gewesen. Sehr erfolgreich hatte er es sogar bis in die Spitze der Reichsten geschafft. »Mir ist fremd, etwas aufzugeben«, lautete ein viel zitiertes Motto Merckles. Nicht aufgeben, immer weitermachen.
Wenn auch in sehr viel bescheidenerem Umfang versuchen sehr viele Leute so »ihr Glück zu machen«. Was bleibt aber übrig, was zählt am Ende, wenn plötzlich sicher geglaubte Stützen wegbrechen? Wenn die Altersvorsorge auf einmal nichts mehr wert ist, wenn der Arbeitsplatz wegfällt, wenn der Partner nicht mehr da ist, wenn ...? Gott bietet uns unverlierbare Werte an, die alle Krisen dieser Welt überdauern. Um die sollten wir uns kümmern. Markus Ditthardt