Ein amerikanischer Prediger formulierte einmal sinngemäß: Verstauen Sie Ihre Pantoffeln abends am besten ganz weit unter Ihrem Bett. Denn dann müssen Sie morgens als Erstes auf die Knie gehen, um sie wieder hervorzukramen. Und wenn Sie dann schon einmal auf den Knien sind, können Sie Gott gleich einmal »Danke« sagen!
Ich finde diesen praktischen Tipp durchaus bedenkenswert. Damit meine ich nicht, dass Gott Gebete nur erhört, wenn man sie auf den Knien liegend vorbringt. In der Bibel finden wir sehr unterschiedliche Gebetshaltungen, z. B. das Stehen vor Gott, das Gebet mit erhobenen Händen usw. Ich bin davon überzeugt, dass es Gott dabei nicht in erster Linie auf die äußere, körperliche Haltung während des Gebetes ankommt, sondern auf ein ehrliches, aufrichtiges Herz. Damit dürfen wir sicherlich in allen möglichen (und unmöglichen) Situationen Gott ansprechen: bei der Arbeit, am Steuer eines Autos (aber bitte nicht mit geschlossenen Augen!), unter der Dusche oder nachts im Bett. Wie viele Stoßgebete sind schon in scheinbar unpassenden Haltungen und Lebenslagen gesprochen worden?!
Dennoch kennt die Bibel eben auch das Knien als Haltung des Gebetes. Mit dem Niederknien vor jemandem drückt man Ehrfurcht und Unterordnung aus, aber auch sehr oft, dass mir das, worum ich bitte, wirklich wichtig ist. Als Familienvater kenne ich Situationen, in denen ich einfach nur noch auf die Knie gehe, um meine Anliegen vor Gott auszubreiten. Vor allem dann, wenn es um die existenziellen Fragen geht, ist das Fallen auf die Knie vor Gott vielleicht die passendste Haltung - wie bei dem Mann im Tagesvers, dem es um nichts weniger ging als um die Antwort auf die Frage: Wie gewinne ich ewiges Leben? Markus Majonica