Wenn wir den Deckel zu unserem Herzen öffnen und hineinschauen könnten, wie Gott es Tag für Tag tut, dann würden wir sicher den Deckel gleich wieder zuschlagen. Auch würden wir uns umsehen, ob hoffentlich kein anderer mit hineingeblickt hat. Denn was wir da zu sehen bekommen, ist alles andere als schön.
Und was sieht Gott da? Sein Sohn, Jesus Christus, hat es uns im siebten Markuskapitel mitgeteilt: nämlich die schlechten Gedanken, die uns zu Hurerei, Diebstählen, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, List, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Torheit verleiten.
Er hat nicht gesagt, dass wir alle dies praktizieren; aber da liegt der Grund, warum es auf dieser Welt so ganz anders zugeht, als wir es uns wünschen.
Auch den Propheten Jeremia hat Gott in das Menschenherz blicken lassen. Daraufhin hat er aufgeschrieben: »Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es; wer mag es kennen?« (Jeremia 17,9).
Nun aber kommt die gute Botschaft, dass Gott solche eklig schmutzigen Herzen rein machen will - wenn wir ihm unsere Sündhaftigkeit bekennen und auch das, was wir dadurch angerichtet haben. Dann vergibt er uns und reinigt unser Herz. Und erst dann will Gott in unseren Herzen wohnen. Das allerdings ist das höchste Gut aller Glückseligkeit. Und im Himmel werden wir jenen sogar sehen können, den nach dem Sündenfall keiner mehr zu sehen vermochte, der ohne ihn leben will.
Solange wir allerdings auf dieser Erde leben, besteht immer die Gefahr, dass alter Dreck wieder das Herz erfüllt. Darum muss ein Christ wachsam und immer zur Umkehr bereit sein.
Wäre es nicht der Mühe wert, für ein reines Herz zu kämpfen?
Hermann Grabe