Heute vor 130 Jahren wurde Rosa Luxemburg in Zamosc bei Lublin als Tochter eines jüdischen Kaufmanns geboren. Die intellektuell wie künstlerisch hochbegabte junge Frau studierte in Zürich Volkswirtschaft und promovierte auch dort. Wieder in Russisch-Polen, beteiligte sie sich an der Gründung der dortigen im Untergrund tätigen Sozialdemokratischen Partei, ging aber 1898 nach Berlin, wo sie in die SPD eintrat und 1907 Dozentin an der Parteihochschule wurde. Im Ersten Weltkrieg lehnte sie die Unterstützung der kaiserlichen Regierung in ihrer Kriegspolitik durch die SPD ab und beteligte sich an der Gründung der Kommunistischen Partei. Diese versuchte nach Kriegsende, die Macht im Staat nach Lenins Vorbild mit Gewalt zu erringen. Bei der Niederschlagung des Aufstandes wurde Rosa Luxemburg von Freikorpsoffizieren am 15. Januar 1919 ermordet. Das Verbrechen traf ausgerechnet die Frau, die das Modell Lenins, die sozialistische Gesellschaft mit diktatorischer Gewalt zu errichten und zu erhalten, immer abgelehnt hatte. »Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden«, hatte sie dem großen Vorbild des internationalen Sozialismus entgegengehalten.
Aber ist diese Freiheit tatsächlich zu verwirklichen? Für die Freiheit des anderen müssen wir immer auf ein Stück eigener Freiheit verzichten, und wer tut das schon gern! Wahre Freiheit können wir nur von Gott erhalten, weil er sie uns in Jesus Christus geschenkt hat. Aber dazu verzichtete der Sohn Gottes auf seine äußere Freiheit am Kreuz, damit wir die Freiheit der Kinder Gottes genießen dürfen. Gerhard Jordy