Ich schau dem Töpfer zu, wie er den weichen Ton in seinen Händen knetet und zu einer klumpenfreien Masse durcharbeitet. Was wird er wohl formen: Einen Teller, eine Vase oder einen Becher? Er sagt nichts; aber er knetet, formt und gestaltet. Jetzt legt er den aufbereiteten Rohling auf eine sich schnell drehende Töpferscheibe: Das könnte ein Becher werden, denke ich. – Doch plötzlich ergreift er das Geformte, knetet es neu durch und … formt es schließlich zu einer wunderschönen Vase. »Er ist wirklich ein Künstler. Der versteht sein Fach und hat den besseren Blick«, denke ich.
Dieses Bild wendet der HERR und Schöpfer auf unser Leben an. Er hat uns geschaffen und will seinen Plan mit uns verwirklichen. Vielleicht sind wir irritiert, wenn uns ein scheinbar logischer Weg und gut durchdachter Plan plötzlich durchkreuzt wird. Wir hatten es doch so gut gemeint. Alles schien gerade noch so klar und verständlich. Die Schritte auf dem Weg zum Ziel passten so schön zusammen. Gerade lief es noch wie am Schnürchen. Aber nun läuft gar nichts mehr.
Jetzt wäre es töricht, sich hartnäckig dem Konzept unseres Gottes – unseres Meisters – zu widersetzen. Er ist der Gestalter unseres Lebens. Er hat einen herrlichen Plan für unser Leben. Er liebt uns. Er hat es bewiesen, indem er Jesus, seinen einzigen und geliebten Sohn zu unserer Rettung sandte. Jeder, der ihm glaubt, weiß um die Treue und Fürsorge Gottes als liebevoller Vater. Darum sollten wir uns seinen formenden und umgestaltenden Händen anvertrauen. Er meint es wirklich gut und versteht mehr von unserem Leben als wir selbst. Siegfried Lambeck