Als er [Mose] aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich.
Apostelgeschichte 7,21
Es gibt diese hoffnungsvollen Lieder und Texte: »Über jedes Bacherl geht a Brückerl«, oder: »Am Ende eines Tunnels wird es hell.« Doch wenn man tief in der Misere steckt, dann erweisen sich diese Aussagen als leer. Da kämpft jemand gegen eine Krankheit, und am Ende war alles erfolglos. Kein Licht am Ende des Tunnels! Ein anderer kämpft verzweifelt um Arbeit oder eine Liebe, und verliert sie doch. Wie oft erleben wir, dass eben nicht über jeden Bach eine Brücke führt und dass sich mancher Tunnel gar als Sackgasse herausstellt!
Im Geschehen damals finden wir eine Mutter, die ihr drei Monate altes Kind in ein Körbchen legt und im Nil aussetzt. Man könnte meinen, dass sie damit auch alle ihre Hoffnungen dem todbringenden Wasser des Nil anvertraut. Alles zu Ende. Kein Licht im Tunnel. So erging es vielen anderen, und so wird es Tausenden auch in Zukunft ergehen, oder nicht?
Wir können die Mutter Moses aber auch anders betrachten: als eine Frau, die mit dem allmächtigen Gott rechnet und ihm vertraut. Eine Frau, die hofft, dass dieser Gott ihr Kind retten wird. Und dann tut sie für ihr Kind alles, was sie kann; den Rest überlässt sie dem Allmächtigen. Sie flicht ein Körbchen, das seetüchtig ist, und übergibt es den Wasserfluten. Gott lässt die Tochter des Pharaos das Kind finden und es bei sich aufnehmen. Gerettet!
Genauso haben auch wir diese zwei Möglichkeiten, unser Leben zu leben: Mit der vagen Hoffnung, dass es irgendwie immer weitergeht. Oder unser Leben bewusst an Gott abgeben, mit allen Plänen und Vorstellungen, Wünschen und Möglichkeiten, aber auch mit allen Einschränkungen, Sorgen und Nöten. Und dann dürfen wir seine Rettung erleben! Er ist das Licht in jedem Tunnel.
Marcus Nicko