Diese Frage, die Salomo vor ca. 3000 Jahren von Jahren an die »Faulen« richtete, ist tatsächlich noch bis zum heutigen Tag hochaktuell. Ich war mit meinen Pflichten beschäftigt, als mich große Müdigkeit überfiel. So entschloss ich mich, eine Pause einzulegen und meine Aufgaben auf später zu verschieben. Ich legte mich vor unserem Kamin hin und schlief tatsächlich gleich ein. Plötzlich wachte ich auf. Meine Mutter war ins Wohnzimmer gekommen. Während ich aufsprang, merkte ich mit Schrecken, dass der ganze Raum voller Rauch war. Wir rissen schnell die Fenster auf, um wieder frische Luft hereinkommen zu lassen. Gott sei Dank war nichts weiter passiert. Als ich mir später ausmalte, was hätte geschehen können, wenn meine Mutter mich nicht geweckt hätte, lief mir ein Schaudern über den Rücken.
Ist es nicht auch sonst im Leben so, dass wir bestimmte Dinge und Pflichten immer wieder aufschieben, anstatt ihnen tapfer ins Auge zu blicken? Verdrängen wir nicht oft unangenehme Dinge oder schieben sie von Jahr zu Jahr vor uns her, anstatt sie mutig anzupacken? Dann müssen wir neue Termine suchen oder ganze Schuljahre oder Semester wiederholen, weil uns ein vergnügtes Schüler- oder Studentenleben zu gut gefiel.
Aber das ist - wenn auch mit Verlusten - wieder nachzuholen. Ganz schlimm wird es, wenn wir die Bilanz unseres bisherigen Lebens nicht ziehen mögen und unsere Sache mit Gott vor uns herschieben, anstatt sie in Ordnung zu bringen.
Leider gibt es heute so schrecklich viele Beruhigungsmittel und Ablenkungen, dass man das Mahnen des göttlichen Geistes noch leichter als in früheren Zeiten verschlafen kann. Darum: Wach auf! Dina Seel