Während ich mir diese Frage stelle, passiere ich gerade die 10-km-Marke eines Volkslaufes. Bis zum Zieleinlauf des Halbmarathons liegen weitere 11 km vor mir. Ich bin alleine unterwegs und sehe weder vor noch hinter mir weitere Teilnehmer. Die bergige Strecke und mein zu schnelles Starttempo fordern bereits ihren Tribut. Ich merke, wie die Leistung nachlässt. Doch da entdecke ich vor mir zwei weitere Läufer. Es gelingt mir, zu ihnen aufzuschließen. Dankbar merke ich, dass sie das Tempo nicht anziehen. Da sie in einer anderen Altersklasse laufen, herrscht unter uns keine Konkurrenz. So bleiben wir zusammen. Drei Kilometer vor dem Ziel erhebt sich vor uns der letzte längere Anstieg. »Lauft ihr allein weiter, ich gehe den Rest«, höre ich mich sagen. Die Antwort kommt postwendend: »Wir sind so lange Zeit zusammengelaufen. Wir wollen auch gemeinsam das Ziel erreichen.« Motiviert durch ihre Unterstützung laufe ich weiter. Wir erreichen gemeinsam die Bergkuppe. Bis zum Ziel geht es nur noch bergab. Nach wenigen Minuten können wir zusammen die Ziellinie überqueren.
Diese Erfahrung zeigt mir: Gemeinsam geht es besser. Wer auf sich alleine gestellt ist, wird bei Schwierigkeiten leicht aus der Bahn geworfen. Das gilt auch für das Leben als Christ. Die Vorstellung des Herrn Jesus für unser Leben ist nicht die von Individualisten, die sich alleine durch die Kämpfe des Alltags quälen. Aus diesem Grund möchte er uns in eine verbindliche Gemeinschaft hineinstellen, die in der Bibel als Gemeinde bezeichnet wird. Durch die gegenseitige Ermunterung behalten wir das Ziel vor Augen.
Andreas Droese