Im Laufe unserer »zentralasiatischen« Jahre haben wir uns schon daran gewöhnt, dass der Strom immer wieder plötzlich abgeschaltet wird. Auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, flackert die Glühbirne unaufhörlich. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Netzteile, Elektrogeräte oder sogar Computerteile wegen Überspannung kaputtgegangen sind. Auch eine Überspannungsleiste konnte nicht verhindern, dass manches Gerät unbrauchbar wurde. Hier wird der Strom ausschließlich mit Wasserkraft erzeugt, was in regenarmen Zeiten und heißen Sommern die Energieversorgung problematisch macht. Für dieses Jahr sind drastische Sparmaßnahmen angekündigt. Das trifft - wie immer - die Ärmsten am schlimmsten. Viele müssen im Winter mit Strom heizen und können sich die teure Kohle nicht leisten. Auch meine älteste Tochter musste in der Hauptstadt diese Stromausfälle hinnehmen und litt oft darunter, dass sie wichtige Aufgaben für ihr Studienfach des nächsten Tages nicht abschließen konnte. Manchmal genießen es die Menschen, bei Kerzenschein beieinander zu sitzen, aber wenn man Strom braucht, kann die Dunkelheit ganz schön auf das Gemüt drücken. Wenn dann noch die Tage zusätzlich grau und bewölkt sind, ist so manche Depression vorprogrammiert. Dann braucht man einen, der innerlich wieder Licht macht!
Wie gut, dass es genau den gibt, der von sich sagte: »Ich bin das Licht der Welt ...« Das Wort, das man hier für »Strom« verwendet, heißt wörtlich übersetzt »Licht«. Der Herr Jesus Christus weiß um unsere lichtlosen Zeiten und verspricht uns, unser Leben hell zu machen. Nur müssen wir bereit sein, aus dem Dunkel in sein Licht zu treten und mit der Vergangenheit aufzuräumen. Er gibt dazu die Kraft.
Rudolf Kühnlein