William Wilberforce stammte aus gutem Hause. Er studierte in Cambridge und wurde schon als junger Mann britischer Parlamentsabgeordneter. Auf einer Reise durch Europa lernte er Christen kennen, die ihm den Weg zu Gott zeigten, und es kam zum wichtigsten Ereignis seines Lebens. Er bekehrte sich zu dem lebendigen Gott.
Bedrückt von der verbreiteten Unmoral in England entschied er sich, Menschen aus diesem Elend herauszuführen. Bald wurde ihm aber die Abschaffung der Sklaverei immer wichtiger, und er widmete sich ganz dieser Aufgabe.
Für diese Arbeit fand er große Unterstützung. Auch der spätere Premierminister William Pitt war auf seiner Seite. Doch so einfach war es nicht, die Sklaverei zu beseitigen. Zu viele mächtige Gegner mit Einfluss und Geld standen auf der Gegenseite. Doch Wilberforce hatte Ausdauer. Und 1807 war es tatsächlich so weit. Mit erstaunlich großer Mehrheit wurde das Gesetz gegen Sklavenhandel angenommen.
Dieser englische Edelmann hatte begriffen, dass man nicht Christ wird, um es sich gut gehen zu lassen, sondern dass man zu praktischer Nächstenliebe aufgerufen ist.
Sicher verfügen die wenigsten von uns über so große Mittel wie Wilberforce; aber auch »kleine Leute« können und müssen sich einbringen, wenn sie wirklich Nachfolger Christi sein wollen, der sogar sein heiliges Leben für uns arme Sünder eingesetzt hat.
Das kann und muss sich im täglichen Leben zeigen, wenn wir nicht unseren Vorteil und nicht unsere Bequemlichkeit suchen, sondern unseren Mitmenschen das Leben zu erleichtern trachten. Ja, und was bleibt für uns? Nicht umsonst hat Gott in der Bibel so oft von dem Lohn gesprochen, den er seinen treuen Dienern geben will. Karl-Otto Herhaus