Wo früher Wälder die Berge bedeckten, sieht man heute verkarstetes Land, auf dem höchstens anspruchslose Dornsträucher gedeihen. Das Holz hat man zum Schiffsbau und zur Metallschmelze verbraucht. Wo es früher üppige Bewässerungskulturen gab, findet man heute kahle Salzwüste, wie in Babylon, in Ägypten oder in Pakistan. Nordafrika hieß einst die Kornkammer des römischen Weltreichs, heute wächst die Sahara Jahr für Jahr in ganzer Breite um ein bis zwei Kilometer nach Süden. In Sibirien gibt es riesige von Erdöl verdorbene Flächen, und Gebiete so groß wie Deutschland sind radioaktiv verseucht. So könnte man mit Horrorgeschichten fortfahren.
Aber das ist nicht alles: Wir Wohlstandsländer sind zur Zeit dabei, die gesamten Vorräte der Erde an Brennstoffen und Metallen in zwei oder drei Generationen aufzubrauchen, so dass bald nur noch ein »Müllplanet« übrigbleibt. Wenn alle Afrikaner, Inder und Chinesen unseren Lebensstandard hätten, wäre die Erde schon längst völlig ausgeplündert. Und das Recht dazu könnten wir ihnen nicht absprechen.
Adam und seine Nachkommen sollten die Erde bebauen und bewahren. Was wollen wir dann sagen, wenn wir für unser Haushalten zur Rechenschaft gezogen werden? Könnte Gott uns »Entlastung erteilen«? Wie nötig haben wir doch die Gnade unseres großen Schöpfergottes auch in dieser Angelegenheit!
Zum Glück ist in der Vergebung, die Gott uns um seines Sohnes willen gewährt, auch unser Versagen im Bezug auf die Schöpfung enthalten. Wer das begriffen hat, wird sich aber auch Mühe geben, von nun an nicht mehr so verantwortungslos wie früher zu handeln.
Hermann Grabe