Am 5. August 2010 gab es in der Kupfermine von San José in Chile wieder einmal einen Bergunfall. Das Gesteinsgefüge hatte sich verschoben und war eingestürzt. 33 Bergleute waren in 700 m Tiefe verschüttet.
Nach einem tödlichen Unfall 2007 war der Weiterbetrieb der Mine nur unter Auflagen genehmigt worden, die die Minenbesitzer aber nicht umsetzten. Sie hatten in den Wetterschacht nicht die vorgeschriebene Rettungsleiter als Notausgang eingebaut. Zwei Tage nach dem Unglück zerstörte dann ein weiterer Bergsturz auch den Wetterschacht.
So hatten die Bergleute zwar viel Platz, einen momentan sicheren Schutzraum, hatten Luft zum Atmen, wenn auch sehr warme feuchte Luft, die durch Bergrisse eindrang, konnten etwas Bergwasser trinken, ebenso Kühlwasser aus den Fahrzeugen, die auch Licht spendeten, hatten aber nur begrenzt Lebensmittel und fast 700 Meter Gestein über sich. Täglich rückte der Tod näher. Nach gut zwei Wochen war nichts mehr zu essen da und die Männer hatten je 8 bis 9 kg Gewicht verloren. Man traf sich zu täglichen Lagebesprechungen, und dem Gruppenältesten, Mario Gómez (63), wurde die seelische Betreuung der Bergleute anvertraut. Er bestimmte eine Ecke, wo man sich zu täglichen Gebeten traf.
Die Situation erinnert mich an unseren Tagesvers. Auch David erkannte, dass seine Situation ausweglos war. Im Gegensatz zu den Bergleuten hatte man David nicht nur fahrlässig in Angst und Not gebracht, sondern mit böser Absicht. Als es menschlich gesprochen keinen Ausweg mehr gab, vertraute er aber immer noch völlig auf die Rettung Gottes, übrigens nicht nur auf seine Rettung aus irdischer Not, sondern auch auf Gottes Rettung für die Ewigkeit. Hartmut Ulrich