In einer abgedruckten Predigt fand ich folgenden Satz: »Auf das Ende müssen wir achten, dann wissen wir, warum wir unseren Weg mit Gott gehen.« Diese Einsicht hat schon manchem geholfen, der vom Eindruck gegenwärtiger Schwierigkeiten gebannt war.
Wenn wir das Volk Israel in den ersten 400 Jahren seiner Existenz beobachten, lesen wir von Unterdrückung, Hungersnöten und Sklaverei in Ägypten. Erst mit dem Auftreten Moses erlebten die Israeliten massiv das Eingreifen Gottes. Sie sahen wieder Licht im Tunnel. In dieser Zeit tat Gott eine Menge Wunder und führte Israel durch das Wasser des Roten Meeres hindurch in die Freiheit. Zu dieser Zeit waren sie dann auch begeisterte Gottes-Anhänger. Sie schwelgten im Triumph der Rettung und des Sieges und blickten voller Zuversicht in die Zukunft. Doch nach wenigen Tagen schon kam die Ernüchterung. Gott hatte ihnen zwar versprochen, sie in ein Land zu führen, in dem Milch und Honig floss. Sie hatten Ägypten daher hinter sich gelassen, doch was lag nun vor ihnen? Das verheißene Land? Nein! Vor ihnen war Wüste, so weit das Auge reichte. Wer nach Kanaan wollte, musste durch die trockene Wüste reisen.
Auch uns können Ereignisse unseres Lebens in eine Zeit der Dürre führen. Der Verlust des Arbeitsplatzes oder eines lieben Menschen, schwere Krankheiten und finanzielle Nöte sind oft schwierige Lebensetappen. Solche »Dürrezeiten« haben oft etwas mit Verlust zu tun. Ein altes Leben mit seinen Freunden, Gewohnheiten und Sicherheiten geht zu Ende, ohne dass der neue Lebensabschnitt schon Konturen angenommen hätte. Doch Gott mutet uns solche Wegstrecken zu und möchte in solchen Zeiten unseren Glauben stärken. Denn er will uns sicher ans Ziel führen.
Joachim Boshard