September 2018: Seit einigen Wochen sind die Nachrichten voll von Meldungen über Streitigkeiten zwischen jungen Männern, die immer häufiger tödlich enden. Politische Strömungen jeder Art nutzen diese Geschehnisse für ihre Propaganda und säen damit Zwietracht in der Bevölkerung. Die Fronten verhärten sich, wer die aufgebrachte Menge beschwört, besonnen zu sein, wird niedergeschrien.
An all diesen Geschehnissen stören mich zwei Dinge. Kaum einer fragt die Angehörigen der getöteten jungen Männer nach ihrer Meinung, z. B., ob sie es wollen, dass ihre toten Kinder für einen ideologischen Kampf missbraucht werden. Und kaum einer fragt nach der eigentlichen Ursache dieser Dramen, warum aus einem Streit eine tödliche Messerstecherei wird.
Ich meine, der Grund liegt in einer mangelnden Impulskontrolle. Jemand, der ein Messer zieht, um auf einen anderen einzustechen, hat nicht gelernt, sich selbst zu beherrschen. Ist es okay, allen Emotionen freien Lauf zu lassen? Muss man nicht diese Emotionen in die richtigen Bahnen lenken? Ich habe in meinem Leben schon oft erfahren, dass es in der Bibel gute Ratschläge für jede Lebenslage gibt. Am meisten brauche ich diese Ratschläge in der Kindererziehung. Der Tagesvers rät, dass es gut ist, wenn man lernt, sich selbst zu beherrschen. Und angesichts der täglichen Meldungen sehe ich, dass die Bibel damit recht hat. Hätten die jungen Männer, die sich streiten, Selbstbeherrschung gelernt, gäbe es wohl einige Tote weniger zu beklagen. Das Fundament für die Impulskontrolle wird in der Kindheit gelegt. Und wenn es trotzdem daran mangelt, dann muss man es nachholen. Dazu ist Langmut, also Geduld, wahrlich angebracht. Wer Gottes Hilfe dazu in Anspruch nimmt, kann Hoffnung schöpfen.
Anne Paschke